Magen und Darm | Bahnhof-Apotheke in 91217 Hersbruck

Akute Blinddarmentzündung (Appendizitis): Akute Entzündung des Wurmfortsatzes (Appendix vermiformis), also des blind endenden ersten Dickdarmabschnitts im rechten Unterbauch (Blinddarm). Sie tritt besonders häufig im Kindes- und Jugendalter auf. Um einen lebensgefährlichen Blinddarmdurchbruch zu verhindern, wird der Wurmfortsatz rasch operativ entfernt. Aus diesem Grund wurden früher, als es noch keinen Bauchultraschall gab, viel zu viele vermeintliche Blinddarmentzündungen operiert, die häufig nur harmlose Nabelkoliken waren. Die Operation ist heute sicher und risikoarm.

Wenn von Blinddarmentzündung gesprochen wird, ist immer die akute Blinddarmentzündung gemeint. Von dieser abzugrenzen ist die chronische Blinddarmentzündung, bei der wiederholt leichte, akute Blinddarmentzündungen auftreten, die aber spontan wieder heilen. Trotzdem kann es durch die entzündlichen Sekrete zu Verklebungen und Verwachsungen im rechten Unterbauch und dadurch zu Einengungen und Verwachsungen des Wurmfortsatzes mit der Bauchdecke kommen, was die Gefahr eines späteren mechanischen Darmverschlusses erhöht.

Symptome und Leitbeschwerden

  • Beginn der Schmerzen typischerweise in der Magengegend oder um den Bauchnabel, erst nach einigen Stunden wandert der Schmerz in den rechten Unterbauch
  • Dumpfer lokaler Druckschmerz im rechten Unterbauch
  • Appetitlosigkeit
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Leichtes Fieber (~ 38 °C), typischerweise ist das rektale Fieber deutlich stärker als das unter der Achsel gemessene, Temperaturdifferenz mindestens 1 °C.

Hinweis: Bei Säuglingen lassen sich naturgemäß die typischen Beschwerden nicht feststellen, bei Schwangeren können sie völlig falsch gedeutet werden und bei älteren Menschen sind sie oft nur gering ausgeprägt.

Wann zum Arzt

Heute noch, wenn

  • Schmerzen im rechten Unterbauch nicht aufhören, besonders wenn sie in der Magen- oder Bauchnabelregion begonnen haben
  • zusätzlich Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen und Unwohlsein bestehen.

Sofort ins Krankenhaus, wenn

  • die Schmerzen im rechten Unterbauch unerträglich stark werden
  • der Bauch sich hart anfühlt
  • sich der Zustand zunehmend verschlechtert.

Die Erkrankung

Die Bezeichnung „Blinddarmentzündung“ ist nicht ganz korrekt, da es sich um eine Entzündung des Wurmfortsatzes des Blinddarms und nicht des Blinddarms selbst handelt. Mehr als 5 % aller Menschen werden in Deutschland im Laufe ihres Lebens wegen einer akuten Blinddarmentzündung operiert, meist im Kindesalter.

Krankheitsentstehung

Obwohl sie so häufig vorkommt, ist noch immer nicht ganz geklärt, was die Entzündung auslöst. Ausgangspunkt der Entzündung ist wahrscheinlich eine Verlegung des Wurmfortsatzes, z. B. durch Abknicken des Blinddarms, durch ein verfestigtes Stück Stuhl, einen Fremdkörper oder den Befall mit Würmern. Da dann keine Darmsekrete mehr abfließen, erhöht sich der Druck auf die Darmwand, die zunehmend geschädigt wird und ihre eigentliche Barrierefunktion verliert. In der Folge wandern Bakterien in die Darmwand ein und verursachen eine Entzündung. Schreitet die Entzündung unbemerkt fort, platzt der Wurmfortsatz und die Entzündung breitet sich im ganzen Bauchraum aus; es droht eine Bauchfellentzündung (Peritonitis). Manchmal bleibt der Durchbruch auch auf die Umgebung des Blinddarms begrenzt und es bildet sich eine Eiteransammlung um den Wurmfortsatz herum (perityphlitischer Abszess) oder im tiefsten Abschnitt des Beckens (Douglas-Abszess). Beide Abszessformen müssen operiert werden.

Klinik

Es gibt keine eindeutigen Symptome für eine akute Blinddarmentzündung. Charakteristisch ist der Schmerzbeginn in der Magengegend oder um den Bauchnabel, wobei die Schmerzen innerhalb von einigen Stunden in den rechten Unterbauch wandern. Bei Kindern ist das wichtigste Symptom oft fehlender Appetit. Das Fieber steigt in der Regel nicht über 39 °C, und in 50 % der Fälle besteht eine Temperaturdifferenz von über 1 °C zwischen der Messung in der Achselhöhle und im Enddarm. Häufig treten Übelkeit und Erbrechen auf, Stuhlunregelmäßigkeiten sind selten.

Bei älteren Menschen sind die Krankheitszeichen oft nur gering ausgeprägt. Bei Schwangeren treten die Schmerzen durch Verlagerung des Blinddarms auch im rechten Ober- oder Mittelbauch auf.

Diagnosesicherung

Die Diagnose „akute Blinddarmentzündung“ ist schwierig und erfordert viel ärztliche Erfahrung. Es kommen verschiedene Erkrankungen in Betracht, die ähnliche Beschwerden verursachen wie die Blinddarmentzündung. Die Diagnose basiert heute im Wesentlichen auf zwei Elementen:

  • Den Schmerzpunkten: Bei unklaren Bauchschmerzen tastet der Arzt den Bauch vorsichtig ab und drückt auf bestimmte Punkte im rechten Unterbauch, die bei einer Blinddarmentzündung Schmerzen hervorrufen. Besonders charakteristisch ist der Loslassschmerz, der entsteht, wenn die Hand des Untersuchers langsam den rechten Unterbauch eindrückt und dann rasch loslässt. Auch die Austastung des Enddarms ist für den Betroffenen schmerzhaft, ebenso der Druck auf einen Punkt im linken Unterbauch und der anschließende Loslassschmerz, das Ausstreichen des Dickdarms in Richtung Blinddarm sowie das Anheben des rechten Oberschenkels gegen einen Widerstand oder das Hüpfen auf dem rechten Bein.
  • Dem Bauchultraschall: Moderne Geräte erlauben in vielen Fällen die eindeutige Diagnose und schließen in anderen Fällen zumindest sonstige Erkrankungen als Ursache der Beschwerden aus.

Ist der Blinddarm z. B. durch vermehrtes Bauchfett (Übergewicht) oder Darmgasüberlagerung im Ultraschall nicht einzusehen, sichert ein CT die Diagnose.

Laborwerte, so z. B. Entzündungswerte wie CRP, ergänzen die Diagnostik.

Differenzialdiagnosen. Unterbauchschmerzen und eine erhöhte Temperatur sind Symptome, die auch bei vielen anderen Erkrankungen auftreten. Die wichtigsten Ausschlussdiagnosen für den Arzt sind der infektiöse Durchfall, Morbus Crohn, gynäkologische Erkrankungen wie Adnexitis, Eileiterschwangerschaft und Endometriose, sowie Nierensteine und die Hodentorsion. Bei kleinen Kindern gleichen die Beschwerden von bronchialen Infekten manchmal denen einer Blinddarmentzündung.

Behandlung

Behandlung bei Kindern

Bei Kindern ist die operative Entfernung des Wurmfortsatzes im Fall einer akuten Entzündung unumgänglich. Sie wird möglichst innerhalb von 48 Stunden nach Schmerzbeginn in Vollnarkose durchgeführt. Neben dem klassischen Bauchschnitt bevorzugen viele Chirurgen mittlerweile das minimal-invasive Verfahren über eine Laparoskopie (Bauchspiegelung). Meist muss der Patient mit einem Krankenhausaufenthalt von einer Woche rechnen. Danach sollte er sich noch für einige Wochen schonen und auf das Tragen schwerer Lasten verzichten. Wenn eine sofortige Operation nicht möglich ist, wird der Patient zunächst mit Bettruhe und Antibiotika vorbehandelt und dann später operiert.

Behandlung bei Erwachsenen

Leiden Erwachsene an einer leichten Blinddarmentzündung, plädieren inzwischen einige Experten dafür, zunächst unter stationärer Beobachtung eine Antibiotikatherapie einzuleiten. Studien weisen darauf hin, dass dies bei einer Mehrheit der erwachsenen Patienten ausreicht. Umstritten ist jedoch, ob sich dadurch das Risiko für eine Bauchfellentzündung erhöht. Bei starken Schmerzen und hohem Fieber gilt aber auch bei Erwachsenen: der Blinddarm muss raus.

Therapie des Blinddarmdurchbruchs

Beim Blinddarmdurchbruch wird sofort operiert; der Eiter wird abgesaugt und der Bauchraum gespült. Um eine Bauchfellentzündung zu verhindern, werden bereits zu Beginn der Operation und anschließend für mehrere Tage über Infusionen hochwirksame Antibiotika gegeben.

Behandlung von chronischen Verläufen

Wenn immer wieder leichte Schübe einer Blinddarmentzündung auftreten, empfehlen die Ärzte häufig die operative Entfernung des Wurmfortsatzes in einem beschwerdefreien Intervall.

Komplikationen

Bei einer frühzeitigen Operation sind Komplikationen selten. Nach der Operation verkleben allerdings bei der Narbenbildung manchmal Darmschlingen miteinander oder es bilden sich Narbenstränge, die den Darm einengen (Briden, Darmschlingenverwachsungen). Im Extremfall kommt es zu einem Darmverschluss (Bridenileus), der eine erneute Operation zur Lösung der Verwachsungen notwendig macht.

Prognose

Die Prognose ist bei der unkomplizierten und operierten Blinddarmentzündung sehr gut mit nahezu nullprozentiger Sterblichkeit. Bei Komplikationen wie Blinddarmdurchbruch und Bauchfellentzündung beträgt die Sterblichkeit etwa 1 %. Prinzipiell haben ältere Patienten eine schlechtere Prognose.

Ihr Apotheker empfiehlt

Da bei einem Verdacht auf eine akute Blinddarmentzündung ein Blinddarmdurchbruch droht, muss der Patient sofort in ärztliche Behandlung.

Bei leichten chronisch wiederkehrenden Blinddarmreizungen empfiehlt die Homöopathie die Gabe von Belladonna D12, Bryonia D12 oder Apis D12.

Blähungen

Blähungen (Meteorismus): Übermäßige Füllung von Magen und Darm mit Luft und anderen Gasen. Die typischen Beschwerden sind Völlegefühl, Darmgeräusche und ein gehäufter Abgang von Winden. Meist haben Blähungen keinen Krankheitswert. Die Ursachen sind vielfältig, oft entstehen vorübergehende Blähungen durch den Verzehr von Lebensmitteln, die eine verstärkte Gasproduktion bewirken. Blähungen treten auch bei einem Reizmagen oder Reizdarm auf; nur selten sind plötzlich auftretende Blähungen Anzeichen einer ernsten Erkrankung.

Zur Behandlung chronischer Blähungen reichen Verhaltensänderungen meist aus. Liegt eine Erkrankung zugrunde, muss diese behandelt werden. Leidet der Betroffene lediglich an stark gehäuften Windabgängen, spricht der Mediziner von Flatulenz; dabei gelten immerhin 24 Windabgänge pro Tag noch als normal.

Symptome und Leitbeschwerden

  • Völlegefühl, Aufgeblähtsein
  • Vermehrter Abgang von Winden
  • Gelegentlich Druck oder Schmerz, vor allem im rechten oder linken Oberbauch
  • Rumorende Darmgeräusche.

Wann zum Arzt

Am gleichen Tag, wenn

  • plötzlich Blähungen mit Erbrechen und Bauchschmerzen auftreten.

In den nächsten Tagen, bei

  • unerklärbarem Gewichtsverlust
  • Blut im Stuhl
  • starker Beeinträchtigung der Lebensqualität.

Die Erkrankung

Blähungen sind weit verbreitetet und verschwinden meist schnell wieder. Es gibt aber auch Menschen, die ständig unter einem geblähten Bauch leiden und sich durch die häufigen nicht steuerbaren, oft hörbaren und unangenehm riechenden Windabgänge in ihrem täglichen Leben und in ihren sozialen Kontakten stark beeinträchtigt fühlen. Doch selten liegt den Blähungen eine ernste Krankheit zugrunde.

Ursachen und Risikofaktoren

Luftschlucken. Das meiste Gas im Darm stammt aus der Luft, die man unbewusst beim Essen und Trinken verschluckt. Bei jedem Schlucken gelangen 2–3 ml Luft in den Magen. In Stress- und Angstsituationen, bei hastigem Essen und Trinken, übermäßigem Konsum von kohlensäurehaltigen Getränken, bei trockenem Mund und auch bei vermehrter Speichelbildung (Kaugummikauen) ist der Anteil der verschluckten Luft noch weitaus höher. Auch beim tiefen Einatmen kann Luft in den Magen gelangen, und nicht zuletzt enthalten auch viele Lebensmittel Luft.

Essgewohnheiten. Darmbakterien bilden im Dickdarm große Gasmengen, wenn schwer verdauliche Kohlenhydrate (z. B. Bohnen, Linsen, Erbsen, Zwiebeln oder Kohl) gegessen wurden, diese weitgehend unverdaut den Dünndarm passiert haben und in den Dickdarm gelangen. Zudem fördern einige Fertiggerichte und Konservenkost die Neigung zu Blähungen, wenn Sie mit blähenden Zutaten zubereitet sind. Auch wer plötzlich auf Vollkornprodukte umsteigt, hat manchmal mit Blähungen zu kämpfen, weil der Darm sich erst einmal auf die Ballaststoffe einstellen muss.

Verdauungsstörungen. Bei Krankheiten wie der Zöliakie oder einer Milchzuckerunverträglichkeit werden bestimmte Kohlenhydrate im Dünndarm nicht verdaut und gelangen in den Dickdarm, wo sie unter Gasbildung von den Darmbakterien abgebaut werden. Weitere Verdauungsstörungen, die häufig Blähungen auslösen, sind der Reizdarm und die zu geringe Freisetzung von Verdauungsenzymen durch die Bauchspeicheldrüse (Pankreasinsuffizienz).

Störung des Speisebrei-Transports. Wird die Nahrung zu langsam durch den Magen-Darm-Trakt transportiert, entstehen ebenfalls Blähungen. Ursachen für solche Transportstörungen sind beispielsweise ein Darmverschluss durch Lähmung der Darmbewegungen, Verwachsungen nach einer Operation im Bauchbereich oder Tumoren im Darm, wie z. B. ein Darmkrebs (kolorektales Karzinom). Auch in der Schwangerschaft verlangsamt sich der Speisebrei-Transport. Das liegt am Schwangerschaftsshormon Progesteron, das die Muskulatur von Bauchorganen entspannt und so dafür sorgt, dass die Gebärmutter nicht zusammengezogen ist und mit dem Kind mitwachsen kann. Es entspannt aber auch den Darm und verlangsamt damit die Verdauung – Folge sind häufig Blähungen.

Weitere Ursachen. Ein Teil der verschluckten Luft und des im Darm gebildeten Gases wird normalerweise über die Darmschleimhaut aufgenommen und über das Blut abtransportiert. Einige Krankheiten, z. B. ein Pfortaderhochdruck (bei Leberzirrhose) oder eine Rechtsherzschwäche, behindern die Gasaufnahme. Bleiben dadurch vermehrt Gase im Darm, gelangen diese schließlich über den Anus als Windabgang nach draußen.

Diagnosesicherung

Bei plötzlich einsetzenden Blähungen tastet der Arzt den Bauch ab und prüft mit dem Stethoskop die Darmgeräusche. Zur Ursachenklärung veranlasst er verschiedene Untersuchungen wie Bauchultraschall, Abdomenleeraufnahme und CT.

Auch bei chronischen Blähungen untersucht der Arzt den Patienten gründlich. Er stellt Fragen zu den Essgewohnheiten, evtl. lässt er den Patienten auch ein Tagebuch über die aufgenommenen Speisen und dadurch auftretende Symptome führen. Bei Verdacht auf eine Nahrungsmittelunverträglichkeit sorgen verschiedene Tests für Klarheit (z. B. ein Laktosetoleranztest). Manchmal helfen auch eine Blut- und/oder Stuhluntersuchung weiter (z. B. beim Verdacht auf eine Bauchspeicheldrüsenerkrankung oder auf eine Zöliakie).

Differenzialdiagnosen: Blähungen haben zahlreiche natürliche oder krankhafte Ursachen. Die wichtigsten Differenzialdiagnosen sind der Darmkrebs, chronisch entzündliche Darmerkrankungen, Nahrungsmittelintoleranzen und der Reizdarm.

Behandlung

Sind die Blähungen Symptom einer Erkrankung, muss diese diagnostiziert und behandelt werden. Nach Ausschluss einer krankhaften Ursache ist es die Aufgabe des Arztes, die Betroffenen über die Harmlosigkeit ihrer Beschwerden zu informieren. Denn oft rufen chronische Blähungen bei den Betroffenen die Angst hervor, sie könnten unter einer schweren Krankheit leiden.

Wenn die Blähungen besonders hartnäckig sind, werden Medikamente wie Simeticon (SAB simplex®, Lefax®) eingesetzt; ihr Nutzen ist jedoch gering. Bei schmerzhaften „eingeklemmten Winden“ helfen kurzfristig entkrampfende Mittel wie Butylscopolamin (z. B. Buscopan®). Bei häufigerem Gebrauch verursachen diese jedoch selbst Blähungen.

Prognose

Blähungen sind lästig, lassen sich aber unter Beachtung der Selbsthilfetipps meist gut eindämmen. Chronische Blähungen sollten immer vom Arzt abgeklärt und eine zugrundeliegende Erkrankung behandelt werden.

Ihr Apotheker empfiehlt

Was Sie selbst tun können

Luftschlucken vermeiden. Übermäßiges Verschlucken von Luft lässt sich vermeiden, indem Sie in Ruhe und mit Genuss essen, kleine Bissen zu sich nehmen und gründlich kauen. Hilfreich kann auch sein, viele kleine Mahlzeiten einzunehmen, beim Essen möglichst wenig zu sprechen und nach den Mahlzeiten einen Verdauungsspaziergang zu machen.

Verzicht auf blähende Lebensmittel. Meiden Sie blähende Lebensmittel wie Kohl, Zwiebeln, Knoblauch, Bohnen, Aprikosen, Kirschen, Beeren und kohlensäurehaltige Getränke (z. B. Mineralwasser, Bier, Sekt).

Kein Kaugummi, keine Zigaretten. Verzichten Sie auf Kaugummikauen und hören Sie mit dem Rauchen auf.

Entblähende Kräutertees. Bei akuten Blähungen verschaffen Teeaufgüsse mit Kümmel, Pfefferminze, Fenchel, Anis oder Ingwer Linderung. Ebenso werden Kümmelöl oder Pfefferminzöl (z. B. kombiniert in Enteroplant®-Kapseln) traditionell zur Linderung von Blähungen eingesetzt.

Wärme. Eine Wärmflasche oder ein Heizkissen auf dem Bauch hilft, den Darm zu entspannen und lindert dadurch Blähungen. Quälende „eingeklemmte“ Luft im Darm löst sich durch sanfte kreisende Bauchmassagen im Uhrzeigersinn. Ein weiterer Trick ist es, sich auf den Rücken zu legen und beide Beine an die Brust zu ziehen.

Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen

Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED): Sammelbegriff für die chronischen Darmerkrankungen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa mit jahrelangen Bauchschmerzen und Durchfällen, oft begleitet von starker Abgeschlagenheit. Sie treten gehäuft zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr auf, aber auch Kinder und Jugendliche können schon betroffen sein.

Beide Erkrankungen verlaufen schubweise. Bei beiden Erkrankungen lassen sich die Beschwerden mit Medikamenten und operativen Maßnahmen lindern und Komplikationen zumindest teilweise vermeiden. Der Morbus Crohn ist bisher nicht heilbar; die Colitis ulcerosa könnte durch operative Entfernung des gesamten Dickdarms inklusive des Enddarms geheilt werden. Bei beiden Erkrankungen ist zudem das Darmkrebsrisiko erhöht, regelmäßige Kontrollen sind deshalb wichtig.

Symptome und Leitbeschwerden

Morbus Crohn:

  • Regelmäßig auftretende, oft schleimige Durchfälle, meist ohne Blut
  • Wiederkehrende Bauchschmerzen, oft im rechten Unterbauch, ähnlich wie bei einer Blinddarmentzündung
  • Manchmal Gewichtsverlust und leichtes Fieber.

Colitis ulcerosa:

  • Blutige, schleimige Durchfälle
  • Bauchschmerzen, oft krampfartig vor der Stuhlentleerung
  • Gewichtsverlust
  • Eventuell Fieber.

Wann zum Arzt

Am nächsten Tag, wenn

  • der Durchfall mehr als 3 Tage lang anhält, ohne Tendenz zur Besserung.

Am gleichen Tag, wenn

  • die Durchfälle blutig sind, starke Bauchschmerzen hinzukommen oder Fieber ohne plausible Ursache auftritt.

Die Erkrankungen

Morbus Crohn

Krankheitsentstehung. Beim Morbus Crohn handelt es sich um eine Entzündung, die alle Schichten der Darmwand betrifft, wobei entzündete Darmabschnitte sich mit entzündungsfreien Bereichen abwechseln. Die Ursache ist unbekannt. Die Forscher vermuten eine Autoimmunerkrankung bzw. eine gestörte Immunreaktion aufgrund einer genetischen Veranlagung, eventuell ausgelöst durch einen Infekt. Forschungen ergaben, dass Morbus-Crohn-Patienten einen Defensinmangel in der Darmwand haben. Defensine sind körpereigene Antibiotika. Zudem soll eine veränderte Zusammensetzung des Schleims bzw. der Schleimhaut verhindern, dass die Defensine ihre Wirkung entfalten. Die dadurch geschwächte Immunabwehr der Darmschleimhaut begünstigt eine Besiedelung der Wandschichten mit Bakterien, die wiederum für die chronische Entzündung verantwortlich gemacht werden.

Risikofaktoren. Die Mutationen (Veränderung) mehrerer Gene werden mit der Entstehung eines Morbus Crohn in Verbindung gebracht. Eines davon ist NOD2, ein Gen, das an der Regelung der Immunabwehr beteiligt ist. Ein weiterer nachgewiesener Risikofaktor ist das Rauchen.

Lokalisation. Meistens sind das letzte Stück des Dünndarms (Ileum) und der sich daran anschließende Dickdarmabschnitt von der Krankheit betroffen. In etwas selteneren Fällen ist nur der Dünndarm oder der Dickdarm erkrankt. Prinzipiell kann der Morbus Crohn aber in jedem Abschnitt vom Mund bis zum Anus auftreten.

Klinik. Bei den meisten Patienten treten als erste Symptome der Krankheit wiederkehrende Bauchschmerzen und Durchfälle auf, eventuell begleitet von Fieber und starkem Krankheitsgefühl. Meist sind die Schmerzen im rechten Unterbauch lokalisiert; dort ist oft auch eine schmerzhafte Verhärtung zu ertasten.

Komplikationen. Aufgrund der chronischen Entzündung sind Komplikationen beim Morbus Crohn häufig. Bei einigen Patienten macht sich die Krankheit überhaupt erst dadurch bemerkbar, z. B. durch

  • Fistelgänge vor allem im Anal- und Vaginalbereich (Analfistel). Diese Fisteln oder Verbindungsgänge bilden sich aus entzündlichen Prozessen des Darms. Die neu entstehenden Gänge enden in anderen Darmabschnitten, in Hohlorganen wie Harnblase oder Scheide (Vagina) oder in der Haut. Darminhalt und Eiter können auf diese Weise in die Blase oder Scheide gelangen und dort wiederum Entzündungen auslösen. Besonders oft ist der Analbereich betroffen. Dann entsteht zunächst eine eitrige Ansammlung unter der Haut (Analabszess), die später aufplatzt und Eiter sowie Darminhalt (Stuhl) aus dem Verbindungsgang entleert. Manchmal enden die Fisteln auch blind in der Bauchhöhle und bilden dort Abszesse.
  • Wenn entzündete Darmanteile heilen, bleiben Narben zurück, die den Darm verengen können. Aufgrund solcher Darmverengungen besteht beim Morbus Crohn eine erhöhte Gefahr für einen Darmverschluss.
  • Bei ausgeprägtem Befall oder wenn größere Teile des Dünndarms entfernt werden mussten, kann es aufgrund der mangelhaften Aufnahme von Nährstoffen zu Gewichtsverlust, Blutarmut und anderen Mangelerscheinungen kommen. Darüber hinaus gibt es Nebenwirkungen durch die Therapie (z. B. Osteoporose wegen der Kortisonpräparate).
Colitis ulcerosa

Krankheitsentstehung. Bei der Colitis ulcerosa sind nur die oberflächlichen Schleimhautschichten der Darmwand von der Entzündung betroffen. Es entstehen Geschwüre, die leicht bluten. Die Erkrankung beginnt meistens im Enddarm und schreitet dann oft über den Dickdarm in Richtung Blinddarm fort. Bei vielen Menschen ist ausschließlich der Enddarm von der Erkrankung betroffen; bei einem Viertel der Erkrankten ist der ganze Dickdarm befallen. Es gibt 3 Verlaufsformen bei der Colitis ulcerosa:

  • Zu etwa 85 % verläuft die Erkrankung in Schüben mit beschwerdefreien Perioden, die sich über Jahre erstrecken können.
  • Etwa 10 % der Patienten haben keinerlei beschwerdefreie Abschnitte.
  • In 5 % der Fälle nimmt die Krankheit einen sehr schweren Verlauf mit plötzlichem Beginn, massiven Durchfällen, Fieber und Wasserverlust bis hin zum Kreislaufschock; diese schweren Verläufe können tödlich sein.

Klinik. Während eines Krankheitsschubs leiden die Patienten unter blutigen und schleimigen Durchfällen, die bis zu 30-mal am Tag auftreten können. Hinzu kommen krampfartige Bauchschmerzen und eventuell Fieber. Die Patienten nehmen ab und entwickeln manchmal auch Beschwerden außerhalb des Magen-Darm-Bereichs wie Gelenk-, Augen- und Hautentzündungen sowie eine primär sklerosierende Cholangitis. Ist die Erkrankung auf den Enddarm beschränkt, weisen manchmal lediglich Schleimabgänge mit Blutbeimengungen auf die Krankheit hin.

Komplikationen. Bedrohliche Komplikationen sind Darmblutungen und das toxische Megakolon. Dabei ist die Darmwand durch die Entzündungen so stark geschädigt, dass es zu einer Darmlähmung kommt. Die Wandmuskeln erschlaffen; der Darminhalt wird nicht weitertransportiert und der Darm erweitert sich stark. Ein typisches Anzeichen ist ein extrem geblähter Bauch mit Fieber. Wird nicht rasch operiert, droht die Überdehnung des Dickdarms mit der Gefahr des Darmdurchbruchs, der lebensbedrohlichen Bauchfellentzündung sowie starker Blutungen. Neben diesen möglichen akuten Komplikationen ist bei der Colitis ulcerosa auch das Darmkrebsrisiko erhöht.

Außerhalb des Darms gelegene Entzündungsherde

Bei 15 bis 20 % der Patienten mit einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa sind Gelenke betroffen. Es handelt sich um eine entzündliche rheumatische Erkrankung der Wirbelsäule oder asymmetrisch einzelner großer Gelenke der Beine. Der Arzt spricht von einer Arthritis bei chronisch entzündlicher Darmerkrankung.

Man unterscheidet zwei Formen:

  • Typ I tritt parallel zu akuten Schüben der Darmerkrankung auf. Entsprechend verschwinden die Gelenkentzündungen mit der erfolgreichen Behandlung der Darmentzündung. Gelenkzerstörungen kommen praktisch nicht vor.
  • Beim Typ II sind mehr als fünf Gelenke betroffen. Die teilweise über Jahre anhaltenden Symptome treten unabhängig von der Aktivität der Darmentzündung auf. Gelenkzerstörungen sind möglich. Generell können die rheumatischen Symptome den Darmbeschwerden (Bauchschmerzen, Durchfälle und Gewichtsverlust) Monate bis Jahre vorausgehen.

Zur Arthritis können Entzündungen der Augen (Regenbogenhautentzündung), der Haut (Erythema nodosum), der Mundschleimhaut und der Gallengänge (primär sklerosierende Cholangitis) hinzukommen.

Diagnosesicherung

Da die Anzeichen einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung zu Beginn oft uncharakteristisch sind, ordnet der Arzt zunächst Blut- und Stuhluntersuchungen an. Dazu gehören vor allem Untersuchungen auf

  • Entzündungszeichen im Blut (erhöhte Blutsenkungsgeschwindigkeit, vermehrte weiße Blutkörperchen, erhöhtes C-reaktives Protein)
  • Blutarmut und Eisenmangel (Blutbild, Ferritin)
  • bestimmte Antikörper im Blut, die bei Colitis ulcerosa und Morbus Crohn jeweils in unterschiedlicher Zusammensetzung auftreten
  • Entzündungszeichen im Stuhl (Calprotectin, Lactoferrin)
  • Bakterien im Stuhl (zum Ausschluss einer infektiösen Durchfallerkrankung).

Außerdem führt der Arzt eine genaue Untersuchung des Analbereichs, eine Tastuntersuchung des Enddarms sowie einen Bauchultraschall durch. Für die sichere Diagnose ist aber eine Spiegelung des Dickdarms mit Entnahme von Gewebeproben zur feingeweblichen Untersuchung nötig, da nur so die charakteristischen Veränderungen nachgewiesen werden können. Wurde dabei festgestellt, dass ein Morbus Crohn vorliegt, müssen auch der Dünndarm – mithilfe einer speziellen Röntgenkontrastmittel-Untersuchung oder einem Kernspin – sowie der Magen und die Speiseröhre mithilfe einer Magenspiegelung auf weitere Befallsorte der Krankheit abgesucht werden. Bei starkem Verdacht auf einen Morbus Crohn und unklaren Befunden in Kernspin oder Röntgen hilft eine Kapselendoskopie weiter. Dabei schluckt der Patient eine kleine Kamera, die dann Aufnahmen des Darms macht und mit dem Stuhl wieder ausgeschieden wird.

Differenzialdiagnosen. Bauchschmerzen und Durchfälle kommen auch bei infektiösem Durchfall, Divertikulitis oder Darmtuberkulose vor. Bei Gewichtsabnahme und Mangelsymptomen kommen weitere Darmerkrankungen mit gestörter Nährstoffaufnahme infrage. Bei Fieber und Unterbauchschmerzen muss auch an eine Blinddarmentzündung gedacht werden.

Behandlung

Morbus Crohn

Der Morbus Crohn ist eine chronische, nicht heilbare Erkrankung, die typischerweise in Schüben verläuft. Stabile Phasen werden immer wieder von leichten oder schweren Schüben unterbrochen. Dementsprechend sieht auch die Behandlung aus: Bei schweren Schüben wird z. B. mit hochdosiertem Kortison und Kombinationstherapien scharf geschossen, um die Entzündung einzudämmen. In den beschwerdefreien Erhaltungsphasen (Remissionen) wird auf Kortison verzichtet.

Therapie der Schübe. Leichte und mittelschwere Schübe werden meist ambulant behandelt. Wenn die Durchfälle jedoch sehr häufig sind und Fieber hinzukommt, lässt sich ein Krankenhausaufenthalt nicht vermeiden.

  • Symptomatische Therapie: Besonders wichtig ist in diesen Phasen eine leichte, ballaststoffarme Kost, um den Darm nicht noch zusätzlich zu belasten. Bei sehr schwerem Verlauf ist manchmal sogar eine Ernährungstherapie über eine Infusion in die Vene nötig (parenterale Ernährung). Begleitend verordnet der Arzt auch Mineralstoffe, Elektrolyte und Vitamine, um einen schubbedingten Mangel auszugleichen. Um die krampfartigen Schmerzen zu lindern setzt der Arzt Arzneimittel ein, z. B. Butylscopolamin (z. B. Buscopan®). Gegen die Durchfälle hilft z. B. Loperamid, das die Darmpassage verlangsamt.
  • Entzündungshemmende Therapie: Hauptziel ist in jedem Fall, die Entzündung so weit wie möglich zurückzudrängen. Je nach Stärken der Entzündung kommen folgende Medikamente in Frage:
  • Leichte Schübe: Hier kommt zunächst topisches Kortison, z. B. Budesonid zum Einsatz. Budesonid wirkt hauptsächlich direkt im Magen-Darm-Bereich (lokal bzw. topisch), wodurch viele Nebenwirkungen vermieden werden. Ein weiterer Wirkstoff ist Mesalazin, ein lang wirksamer Abkömmling der 5-Aminosalizylsäure (5-ASA; z. B. Claversal®, Salofalk®). Ist nur der Enddarm oder der untere Dickdarm befallen, können sowohl Kortison als auch Mesalazin in Form von Zäpfchen, Einläufen, am besten aber als Rektalschaum lokal angewendet werden.
  • Schwere Schübe werden hochdosiert mit Kortison-Tabletten (z. B. Prednisolon) therapiert. Im Gegensatz zu Budesonid wirkt Kortison im ganzen Körper. Aufgrund der starken Nebenwirkungen (Knochennekrosen, Wundheilungsstörungen, Gewichtszunahme, Depressionen) sollte die Einnahme jedoch nur wenige Wochen lang erfolgen. Verbessern sich die Symptome durch das Kortison nicht, verordnet der Arzt Immunsuppressiva, die die die Abwehrfunktionen des Körpers unterdrücken und so die Entzündung hemmen (Azathioprin, 6-Mercaptopurin). Alternativ gibt es zudem Antikörper, gegen Entzündungsfaktoren (TNF-alpha-Hemmer wie Infliximab, z. B. Remicade®). Weitere Möglichkeiten für schwere Verläufe sind Methotrexat oder der Anti-Integrin-Antikörper Vedolizumab (z. B. Entyvio®).
  • Erhaltungstherapie. Ist der Patient nach einem Schub wieder beschwerdefrei, entscheidet der Arzt, ob die Medikamente abgesetzt werden oder zur Schubprophylaxe weitergegeben werden. Für eine solche Dauertherapie zum Erhalt der Beschwerdefreiheit kommen vor allem Azathioprin, 6-Mercaptopurin und TNF-alpha-Hemmer in Frage.

Eventuell verordnet der Arzt auch Vitamin D und Kalzium, um einer Osteoporose vorzubeugen. Einer Blutarmut steuert er mit Eisenpräparaten oder auch Erythropoetin entgegen.

Operative Therapie. Beim Morbus Crohn operiert der Arzt so spät und so wenig wie möglich, um zusätzliche Probleme durch einen verkürzten Darm zu vermeiden (Kurzdarmsyndrom). Wundheilungsstörungen wie nicht heilende Darmnähte und neu auftretende Fisteln und Abszesse sind dabei leider nicht selten. Trotzdem können Komplikationen ein chirurgisches Eingreifen unabdingbar machen: Bei Darmdurchbruch, Darmverschluss oder Abszessen müssen die Chirurgen oft einen Teil des Dünndarms entfernen. Kommt es durch die entzündlichen Prozesse zu Verengungen der Darmpassage, hilft unter Umständen auch die Erweiterung per Ballondilatation.

Therapie von Fisteln. Für die Behandlung von Fisteln stehen eine Reihe von Therapiemöglichkeiten zur Verfügung.

  • Antibiotika. Fisteln und Abszesse bei Morbus Crohn können unter einer Antibiotikabehandlung völlig abheilen. Meist verordnet der Arzt Metronidazol, Ciprofloxacin oder Ceftriaxon.
  • TNF-alpha-Hemmer. Alle Fisteln, die nicht zwingend operiert werden müssen können zunächst auch mit monoklonalen Antikörpern gegen den Entzündungsfaktor TNF alpha (TNF-alpha-Hemmer, z. B. Infliximab) behandelt werden. Vor allem bei Analfisteln setzen Ärzte diesen Wirkstoff gerne ein. Diese Therapie kommt nur in Frage, wenn sich keine Eiteransammlungen gebildet haben und Fisteln nicht blind enden.
  • Stammzellentherapie. Seit 2018 verfügbar ist die Stammzellentherapie mit Darvadstrocel (z. B. Alofisel®) bei ausgeprägten Fisteln mit verzweigtem Gangsystem. Diese Stammzellen werden aus dem Fettgewebe gesunder Spender gezüchtet und einmalig in das Fistelsystem des betroffenen Patienten injiziert. In Studien konnte die Therapie der Hälfte der Patienten helfen.
  • Operation. Ob eine Fistel operativ behandelt wird, hängt von ihrem Ausmaß und von ihrer Lokalisation ab. Mündet sie in der Harnblase oder „blind“ im Weichteilgewebe des Bauchraums, sollte operiert werden. Meist schneiden die Chirurgen dabei den Teil des Darmes, von dem die Fistel abgeht, heraus und übernähen die Fistelöffnung. Auch Abszesse müssen in der Regel chirurgisch eröffnet werden. Bei Verbindungsgängen, die sich zwischen 2 Darmschlingen gebildet haben – sozusagen eine Abkürzung für den Speisebrei – ist entscheidend, wieviel Darm auf diese Weise umgangen wird. Wenn der Betroffene dadurch nicht mehr genügend Nährstoffe und Vitamine aufnehmen kann, muss die Abkürzung, d. h. die Fistel, chirurgisch ausgeschaltet werden.
Colitis ulcerosa

Therapie der Schübe. Auch bei der Colitis ulcerosa können leichte und mittelschwere Schübe meist ambulant behandelt werden. Bei schweren Schüben mit massiven blutigen Durchfällen und Fieber lässt sich ein Krankenhausaufenthalt jedoch nicht vermeiden. Je nach Stärke des Schubs ist dann ebenfalls eine parenterale Ernährung per Infusion in die Vene nötig. Um die Entzündung einzudämmen und den Darm vor weiterem Schaden zu bewahren, werden folgende Medikamente eingesetzt:

  • Leichter Schub (
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